Grünflächen erhalten, Umwelt schützen, Zersiedelung stoppen!

20.01.2019

Der Baukran am Rande des Dorfes ächzt und stöhnt mal wieder unter dem Gewicht seiner Last. Unaufhörlich dreht er seine Runden, schafft Baumaterial vom einen Ende des Baugeländes zum anderen. Der Betonmischer läuft, die Messgeräte werden ausgerichtet. Die Bauarbeiter schwirren wie Ameisen auf dem Bau umher, die Bauherren senken ihre Köpfe in abermals neue Pläne. Es wird gehämmert, gehobelt, gemauert und zubetoniert, tagein, tagaus überall in der ganzen Schweiz. In den letzten 24 Jahren wurden so jeden Tag ungefähr mehr als acht Fussballfelder Kulturland verbaut. Etwa jede Sekunde verliert die Schweiz einen Quadratmeter wertvolles Land.

Das kann so nicht weiter gehen, finden die Initiant*innen der Zersiedlungsinitiative und gehen damit ein zentrales Problem unserer Zeit an: Zur Überwindung der Umweltproblematiken braucht es griffige Lösungen und zwar jetzt. Konkret fordert die Zersiedlungsinitiative ein Einfrieren der Bauzonen, wie sie heute existieren. Es dürfen also keine neuen Flächen als Bauland deklariert werden, es sei denn, man kompensiert diese Massnahme mittels Auszonung an einem anderen Ort. Dazu müsste es wohl aber nicht mal so schnell kommen: Gemäss Bund ist in der ganzen Schweiz immer noch eine Fläche des Kantons Schaffhausens als Bauland eingezont und bisher ungenutzt geblieben.

Das neue Raumplanungsgesetz des Bundes, das im Zuge des Abstimmungskampfes oft genannt wird, reicht dafür nicht aus. Denn damit dürften auch weiterhin grosse Landflächen in Bauland umgewandelt werden. Diese Möglichkeit widerspricht der Notwendigkeit des verdichteten Bauens. Gegner*innen der Initiative argumentieren ausserdem oft mit altbekannten Schemata. Plötzlich beginnt man sich für die weniger gut Verdienenden zu interessieren, spinnt Szenarien von steigenden Mieten und Kosten. Dabei liegt der Ursprung für diese Probleme sicherlich nicht in der Begrenzung des Angebotes. Denn bereits heute gibt es einen beträchtlichen Prozentsatz an leerstehenden Wohnungen. Tatsache ist vielmehr, dass Spekulationen, Zahlenspielchen an der Börse und die in vielen Fällen unnötige Gentrifizierung beziehungsweise «Aufwertung» die ausschlaggebenden Faktoren für die Probleme des Wohnens der weniger gut Verdienenden darstellen. Des Weiteren strebt die Initiative ausdrücklich nachhaltigen und genossenschaftlichen Wohnbau an. Von solchen Projekten profitiert die Bevölkerung massiv, die Mieten sind meist tiefer als bei konventionellen Angeboten und die Gemeinschaft und Umweltverträglichkeit des Wohnens steht im Vordergrund.

Festzuhalten ist: Ohne strikte Massnahmen im Landschafts- und Umweltschutz wird auch die Schweiz ihre selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele für die Zukunft klar verfehlen. Dieser Eventualität gilt es entgegenzutreten. Deshalb empfiehlt die JUSO Kanton Luzern am 10. Februar die Zersiedlungsinitiative anzunehmen.
Weitere Informationen zur Initiative finden Sie hier.

Jonas Ineichen, Vizepräsident JUSO Kanton Luzern