Entäuschende Antwort des Stadtrats zur Sicheren Fasnacht für Alle

27.04.2023

Im Februar hat die JUSO Luzern einen offenen Brief an den Stadtrat eingereicht mit der Forderung nach Massnahmen für eine sichere Fasnacht für Alle.

Wir begrüssen es, dass der Stadtrat so zeitnah auf unseren offenen Brief reagiert hat. Leider fiel die Antwort grundsätzlich enttäuschend aus. Der Stadtrat schreibt in seiner Antwort, dass sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt nicht nur an der Fasnacht passieren. Das ist zwar korrekt, ändert aber nichts daran, dass es an der Fasnacht zu solchen Vorfällen kommt und deshalb Massnahmen zur Prävention und zur Betreuung von Betroffenen benötigt werden.

Wir begrüssen die geplante Einführung des Meldetools für mehr Sichtbarkeit von Vorfällen sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt. Wir fordern, dass dieses Vorhaben zeitnah umgesetzt wird und unterstützen die geplante begleitende Kampagne.

Der Stadtrat bekräftigt in seiner Antwort die Wichtigkeit und den Nutzen von Awareness-Teams, gleichzeitig weigert er sich aber, solche an der Fasnacht einzuführen, mit der Begründung, es seien bei der SIP nicht genügend Ressourcen vorhanden.
Die grossen Fasnachts-Feierlichkeiten in der Stadt Luzern dauern von der Fritschi-Tagwache am Donnerstag bis zum Monster-Corso am Dienstag.
Wir verstehen nicht, wie nicht genügend Kapazität vorhanden sein soll, um während 6 Tagen pro Jahr einen Awareness-Stand in der Innenstadt zu betreuen.

“Wir sprechen hier von einem Betreuungsangebot während gerade einmal sechs Tagen, welches einen wichtigen Ansprechsort für Betroffene bieten und mehr Sicherheit an der Fasnacht bewirken kann. Auch wenn wir das geplante Meldetool unterstützen, hatten wir uns mehr konkrete Massnahmen erhofft.” sagt Zoé Stehlin, Kampagnenverantwortliche der JUSO Luzern.

Wir bleiben deshalb bei unseren Forderungen und hoffen, dass der Stadtrat seine Haltung nochmals überdenkt.