Für eine Ehe für Alle – gegen das Referendum!

08.04.2021

Mit grosser Empörung entgegnet die JUSO Luzern dem zustande gekommenen Referendum gegen die Ehe für Alle. Mit diesem rückwärts gewandten Versuch, grundlegende Rechte und Gleichberechtigung als Verfassungsbruch zu titulieren, ohrfeigt die EDU und die SVP alle LGBTQI+-Kämpfer*innen und legt unnötige Steine in den ohnehin schon schwierigen Weg der Ehe für Alle.

Die rechtskonservativen Parteien der Schweiz können nicht davon ablassen, Minderheiten und benachteiligten Gesellschaftsschichten jegliche Rechte zu verweigern, welche in vielen europäischen Ländern schon lange Normalität sind. Dass sie die Samenspende bei lesbischen Paaren als bedenklich betrachten zeigt ihre Scheuklappen aus vergangenen Zeiten und mit dem Argument der Kinderfürsorge reproduzieren sie genau jenes diskriminierende Vorurteil, gleichgeschlechtliche Paare seien nicht in der Lage, für ein Kind zu sorgen.

Bereits die Tatsache, dass über das Leben Anderer jene bestimmen, die keinen Berührungspunkt mit der Thematik haben, hat den Befürworter*innen der Ehe für Alle eine schwere Ausgangssituation vorausgesetzt. „Jahrelang mussten LGBTQI+ für Grundrechte aufschreien und kämpfen, politische Versuche wurden abgeschmettert und sie wurden fortlaufend diskriminiert. Das darf nicht mehr sein!“, so Karina Keiser, LGBTQI+-Aktivistin und JUSO Mitglied. Ein Nein gegen die Ehe für Alle ist ein Schlag ins Gesicht und menschenunwürdig. Es ist ein Nein gegen die Menschen, die lieben, wen sie lieben.

Bis es im letzten Jahr endlich im Nationalrat so geklungen hat, dass die Schweiz auch im 21. Jahrhundert angekommen ist, war es ein strenger Weg gewesen und ist es noch immer. Denn selbst diese Vorlage war nicht eine vollständige Gleichberechtigung, da die Mutterschaft der nicht-gebärenden Mutter bei einer privaten oder ausländischen Samenspende nicht anerkannt wird. Trotzdem war es ein wichtiger erster Schritt vorwärts, weswegen dieses Referendum purer Hohn und Frechheit ist.

Die JUSO Luzern stellt klar, dass sie ein deutliches Nein zum diskriminierenden Referendum und ein deutliches Ja für eine echte Ehe für Alle äussert. „Eine Ehe, die für jegliche Paare möglich ist, die die Adoption begrüsst und bei einer Samenspende oder Leihmutterschaft beide Eltern als solche anerkennt!“, so Co-Präsident Léon Schulthess.