Der Wahlkampf auf dem Rücken der Flüchtlinge ist unterirdisch

01.09.2015

Die Hetzerei und der unterirdische, diskriminierende Wahlkampf auf dem Buckel der Flüchtlinge gehen mir, gelinde gesagt, auf den Sack! Nicht nur die SVP, auch die FDP und CVP reden ständig von einem Asylchaos, welches gar nicht existiert.

Natürlich gilt es, Ängste und Sorgen ernst zu nehmen, doch sollte man sich nicht von diesen leiten lassen. Um über die Asyl- und Migrationsthematik diskutieren zu können, braucht es die nötige Ernsthaftigkeit. Ohne Hass, ohne Angst, ohne Missgunst.

Mit immer restriktiveren und strengeren Massnahmen lösen wir die Probleme nicht. Mit Hass und Demonstrationen gegen Flüchtlinge vorzugehen ist erst recht beschämend. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass ein Grossteil der Asylbewerber hier bleiben werden. Darum bin ich der Meinung, dass wir aufhören sollten darüber nachzudenken, wie wir sie schikanieren und zurückschicken sollen.

Wir müssen anfangen zu überlegen, wie wir die Asylsuchenden schnellstmöglich in unsere Arbeitswelt, sowie in die Gesellschaft integrieren können. Das, damit wir in Zukunft ein Leben mit und neben diesen Menschen pflegen können und nicht ein gegeneinander.

Ich sage das bewusst als ein Secondo, Sohn einer Flüchtlingsfamilie, welche vor 23 Jahren in die Schweiz einreiste. Geflohen vor einem schrecklichen Bürgerkrieg.
Ich bin der Schweiz dankbar, dass sie mir und meiner Familie die Chance gegeben hat, hier eine Existenz aufzubauen. Hier zu arbeiten, zu leben, sich in die Gesellschaft zu integrieren, mich zu bilden und einen Beitrag an eine offene, solidarische und moderne Schweiz leisten. Mit diesen Gedanken lebe ich hier tagein tagaus.

Mein Anspruch ist es, all jenen diese Chance ebenfalls zu ermöglichen, welche den Weg bis hierhin geschafft haben. Die Dankbarkeit wird sich zeigen.

Yasikaran Manoharan, Einwohnerrat Kriens JUSO Luzern