212 Millionen Überschuss – wie investieren?

23.03.2021

Die gestrig veröffentlichten Zahlen schockieren – 212 Millionen Franken Gewinn verzeichnet der Kanton Luzern in der Jahresrechnung 2020. Und dies nachdem stets verlautet wurde, das Geld fehle für Investitionen in der Bildung, dem Gesundheitswesen und der Sozialen Wohlfahrt. Sparmassnahme folgte auf Sparmassnahme. Nun muss die Regierung beweisen, den aufgekommenen Überschuss richtig zu investieren.

Nachdem die Regierung das Bild ihres Klatschens als Solidaritätszeichen für das Gesundheitspersonal im ersten Lockdown veröffentlicht hatte, ist in weiterer Hinsicht zur Entlastung und Unterstützung des Gesundheitswesens wenig passiert. Um die Arbeitsbedingungen des Personals zu verbessern, ist es von äusserster Dringlichkeit, das vorhandene Geld dem Gesundheitswesen zukommen zu lassen. Nach den jahrelangen Einsparungen benötigt dieses nun eine finanzielle Restauration.

Die JUSO Luzern fordert:

  • bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals
  • finanzielle Sicherung des Gesundheitswesens
  • Ausbau der psychiatrischen Angebote und kurzfristigen Beratungsstellen

Der Überschuss, auch ein Verdienst der Luzerner Bevölkerung, muss dieser auch wieder zugutekommen. Besonders in der momentanen Zeit nimmt häusliche Gewalt zu, Jugendlichen wie auch Sans Papiers wird die Arbeitssuche drastisch erschwert und die soziale Gesundheit leidet unter den Massnahmen. Es müssen Lösungen gefunden werden, damit besonders die Jugend nicht zu einer Generation Corona wird.

Die JUSO Luzern fordert:

  • Helikoptergelder zugunsten der Jugendlichen und Sans Papiers auf Jobsuche wie auch ein verstärktes Angebot an Bewerbungsunterstützung, um der Jugendarbeitslosigkeit vorzubeugen
  • Etablierung und Förderung von Jugendtreffen und -angebote
  • Förderung der Sozialen Wohlfahrt und beratenden Institutionen

Viele Luzerner KMU stehen seit Monaten in einer existentiellen Krise und versuchen sich mit letzten Mitteln über Wasser zu halten. Dass währenddessen in der Corona-Krise den teils profitmaximierenden Grossunternehmen weiteres Geld zugeschoben wird, jedoch dem lokalen Gewerbe eine finanzielle Hilfe abgesprochen wird, darf nicht sein. Zu selbigem Schicksal gehört auch die stark bedrohte Gastronomiebranche wie auch die Kulturschaffenden, die sich bereits seit längerem mit Finanzkürzungen herumschlagen müssen.

Die JUSO Luzern fordert:

  • langfristige finanzielle Aushilfe der Luzerner KMU
  • Hilfe zur Entschädigung der Verluste in der Gastronomiebranche
  • eine deutliche Subventionierung der Kulturbranche

Schlussendlich darf auch nicht die Klimakrise aus dem Fokus verloren gehen, wobei der Kanton Luzern noch stark nachhinkt. Auch wir müssen unsere Verantwortung gegenüber dem Klimawandel ernster nehmen und aktiv Investitionen betätigen, um ein nachhaltiges und klimaneutrales Luzern zu erreichen.

Die JUSO Luzern fordert:

  • Förderung der Entwicklung und Versorgung Grüner Energie
  • Förderung der Biodiversität und Naturflächen Luzerns
  • stärkeren Ausbau des ÖV für ein breites Angebot nachhaltiger und platzsparender Mobilität, um die auf das Auto angewiesenen Arbeiter*innen ein anderes Angebot zur Erreichung des Arbeitsplatzes darzubieten.