Am Samstag, 18. März 2023, waren Mitglieder der JUSO Luzern mit blutbefleckten Hosen und beschmierten Binden in der Stadt Luzern unterwegs, um auf die immer noch stark tabuisierte Thematik der Menstruation aufmerksam zu machen.
Als Schritt in Richtung Gleichstellung, Gesundheit und Enttabuisierung fordern die Jungsozialist*innen, dass der Kanton Luzern in jedem öffentlichen Gebäude gratis Menstruationsartikel zur Verfügung stellen soll. Um das Tabu um das Thema Menstruation zu brechen und über die grundlegende finanzielle Ungerechtigkeit zu sprechen, gingen JUSO Mitglieder blutbefleckt auf die Strasse.
Hygieneartikel als Luxusgüter?
«Tampons, Binden, Wärmepflaster, Schmerzmittel - Menstruationsartikel sind ein beträchtlicher Kostenpunkt im Leben von menstruierenden Personen», meint Flurina Näf bestimmt. Während Toilettenpapier und Seife auf allen öffentlichen Toiletten zur Verfügung gestellt werden, muss für Menstruationsartikel immer noch viel Geld ausgegeben werden. Zudem: Während beispielsweise Viagra als «Produkt des alltäglichen Bedarfs» kategorisiert und mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 2.5% besteuert wird, beträgt der Mehrwertsteuersatz bei Menstruationsartikel 7.7%.
Ein kleiner Schritt Richtung Gleichstellung
«Für den Kanton ist es längst an der Zeit, endlich Massnahmen zu ergreifen, um das Leben von menstruierenden Personen zu erleichtern», findet Lisa Kocher. Menschen, die in Armut leben, müssen oft aus Kostengründen auf Hygieneartikel verzichten. Zudem kann die öffentliche Platzierung von Menstruationsartikel zur Entstigmatisierung der Periode beitragen. Für die JUSO Luzern ist klar: Diese Massnahme wird die angestrebte Gleichstellung zwar nicht vollständig herbeiführen, der öffentliche Zugang zu kostenfreien Menstruationsprodukten ist aber ein kleiner Schritt in diese Richtung.