Das Eichwäldli bei der Allmend ist ein einzigartiges alternatives Projekt, welches neue Lebensformen bietet und eine aktive Quartiergemeinschaft gefördert hatte. Doch der Stadt Luzern ist es ein Dorn im Auge. Reiht sich das Eichwäldli auch in die schandhafte Chronik verdrängter Luzerner Freiräume ein? Die JUSO Luzern steht deutlich dafür ein, das Eichwäldli und seine Projekte zu erhalten!
Die Stadt Luzern hat bereits eine Tradition kulturelle Treffpunkte und Freiräume zu verdrängen. Möglichkeiten zur Entstehung alternativer Subkulturen verschwinden alljährlich oder werden durch bürokratische Institutionen ersetzt – so beispielsweise der Südpol, der damals als Nachkomme für die BOA tituliert wurde. Das Frigorex-Areal wurde gänzlich dem Erdboden gleichgemacht. Zwischennutzungen haben es noch immer sehr schwierig, obzwar die Forderungen danach in den letzten Jahren stark zugenommen haben und leerstehender Wohnraum ein Dauerproblem ist, welchem der Stadtrat scheinbar nicht entgegenwirken möchte. Die Peinlichkeiten des Stadtrates im Bezug zur Gundula sind typisch für den renditenorientierten Tunnelblick. Verblendet vom Geld ignoriert die Stadt die vielfältigen Potenziale quartierlokaler Kleinkulturen, die aus Zwischennutzungen entstehen können.
Das freiräumliche Wohnen muss Chancen erhalten
Das Eichwäldli kann davon sprechen, ein wichtiger Teil ihres Quartiers geworden zu sein und mit dem Quartierverein zu kooperieren. Ein aktives Quartier bietet dem Kleingewerbe unzählige Möglichkeiten, neue Wege einzuschlagen und neue Identitäten zu generieren. Das Tacuba als Treffpunkt der Anwohner*innen ist ein Beispiel. Die alternative Kultur und freie Szene muss dem Alltag ein kreatives Pendant bieten, um progressive Visionen einer Stadt für alle umzusetzen. Eine Stadt lebt von seinen Bewohner*innen, von deren Ideen und freiwilligen Engagements, ihren Mitmenschen Neues bieten zu wollen. Genauso ist es ein Beispiel neuen Wohnens, welches nicht renditenorientiert ist. Es ist ein Akt gegen die stetige Verteuerung durch Bodenspekulationen.
Es ist unverständlich, dass leere, verfallende Häuser bevorzugt werden, ohne zuerst zu überlegen, wie diese Räumlichkeiten den Luzerner*innen geöffnet werden könnten. „Wer im Besitz einer Immobilie ist, trägt auch die Verantwortung, diese zu pflegen und zu nutzen. Die Luzerner*innen benötigen keine Geisterhäuser!“, so Elias Balmer, Vorstandsmitglied der JUSO Luzern.
Das Eichwäldli weiss Verantwortung zu übernehmen
Diese Verantwortung hat die Eichwäldli-Familie wahrgenommen. Sie bietet der Stadt Luzern eine personelle und finanzielle Zusammenarbeit zur Sanierung des Gebäudes an und ist für Gespräche offen. Der Stadtrat hingegen argumentiert mit ihren finanziellen Scheuklappen, obzwar bei einer niederschwelligen Nutzung keine hohen Kosten zu erwarten seien. Das Eichwäldli kann sich auch einen Wegzug vorstellen, solange ein neuer zentraler Standort gefunden wird. Luzern muss in seinem Zentrum mehr Platz für solche Projekte bieten. Ebenso hat das Eichwäldli die Verantwortung übernommen, dem Quartier einen bunten und vielfältigen Anstrich zu verleihen, von welchem alle profitieren. „Luzern benötigt wieder mehr Subkulturen, um der Bevölkerung Abwechslung zu bieten. Menschen gestalten die Stadt, nicht die Stadt die Menschen! “, so Léon Schulthess, Co-Präsident der JUSO Luzern.
Die JUSO Luzern spricht sich für einen Schutz des Eichwäldli-Projektes aus und fordert, dass das Verdrängen lokaler Freiräume gestoppt werden muss. Der Stadtrat muss in dieser Thematik neu denken und einem vielfältigen Luzern gerecht werden, damit die Chronik verdrängter Projekte nicht noch länger wird.