Die JUSO Luzern führte am heutigen Samstag eine Aktion gegen die Burkaverbot-Initiative des Egerkinger Komitees durch. Die Initiative hilft weder bei der Befreiung der Frauen, noch bei der Bekämpfung vom Islamismus. Ganz im Gegenteil, Kleidervorschriften sind ein Angriff auf die Selbstbestimmung der Frau. Zudem versuchen Initiant*innen nicht den Islamismus zu bekämpfen, sondern einmal mehr den Islam und damit alle Muslim*innen als allgemeine Gefahr für unsere Gesellschaft darzustellen. Aus diesem Grund setzte die JUSO Luzern heute ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze.
Gross propagieren die Befürworter*innen die Initiative als wirksames Mittel zur Befreiung der Frauen. Dies ist nicht nur heuchlerisch, da schliesslich dasselbe Lager Jahrzehnte lang die Selbstbestimmung der Frau bekämpft hatte, sondern auch falsch. Forschungen haben ergeben, dass für die übergrosse Mehrheit der Trägerinnen in der Schweiz das Tragen des Niqab eine persönliche Entscheidung der Frömmigkeit ist. Dass alle Niqabträgerinnen zur Verhüllung gezwungen werden, wie es die Abstimmungskampagne suggeriert, ist schlichtweg falsch. Gerade die Trägerinnen im Westen fühlen sich oft freier mit Niqab als ohne.
«Ein Burkaverbot in unserer Verfassung hilft nicht jenen Frauen, die zur Verhüllung gezwungen werden, sondern kriminalisiert alle Trägerinnen», meint Livia Meyer, Mitglied der JUSO Luzern. «Frauen werden nicht befreit durch die Einschränkung ihrer Kleidungsvorschriften.»
Die JUSO Luzern stellt sich klar gegen patriarchale Strukturen und religiösen Fundamentalismus. Die Initiative löst diese Probleme aber in keiner Weise. Skandar Khan, Vorstandsmitglied der JUSO Luzern, sieht andere Motive dahinter: «Die Initiative versucht nicht den Islamismus zu bekämpfen, sondern den Islam als allgemeine Gefahr für unsere Gesellschaft darzustellen. Statt ernsthaft Massnahmen gegen Sexismus, Fundamentalismus und Extremismus zu ergreifen, wird Hass und Hetze gegen Muslim*innen betrieben.» Die JUSO Luzern wehrt sich gegen den Rassismus des Egerkinger-Komitees und sagt deshalb überzeugt Nein zur Burkainitiative am 7. März 2021!