Am 25. Januar soll im Kirchensaal St. Michael die “Prügelnacht” mit brutalen Kämpfen bis zum Knockout stattfinden. Damit nicht genug: Die Teilnehmenden sind eng mit der rechtsextremen Szene verknüpft. Mit grossen Bedenken wenden wir, die Luzerner Jungparteien JUSO Luzern, Junge Grüne Luzern, Junge GLP Luzern, Junge Mitte Stadt Luzern und Jungfreisinnige Stadt Luzern uns mit einem offenen Brief an die Kirchgemeinde St.Theodul-Littau als Vermieterin der Räume im Zentrum St. Michael.
Einer der Hauptkämpfer aus Lausanne soll jahrelang Mitglied der in Deutschland verbotenen Hammerskins gewesen sein. Weiter soll er mit einem SS-Tattoo seine rechtsextreme Gesinnung auf der Haut verewigt haben. Sein Köper soll mit Nazi-Botschaften übersät sein. Ein anderer MMA-Kämpfer, der an der Prügelnacht hätte antreten sollen und jetzt nur wegen einer Verletzung ausfällt, pflege enge Verbindungen mit dem ebenfalls verbotenen Neonazi-Netzwerk Blood and Honour. All das ist der Kirchgemeinde bereits bekannt, es gab diesbezüglich schon eine Sitzung und mit der Polizei, wie verschiedene Medienberichte der letzten Tage bestätigen. Trotzdem hält die Kirchgemeinde an der Durchführung der Veranstaltung fest.
Rechtsextreme Ideologien sind eine echte Gefahr für unsere Gesellschaft. Darum darf Luzern der rechtsextremen Szene keine Bühne und Möglichkeit zur Vernetzung geben. Dies widerspricht jeglichen christlichen Grundprinzipien und gerade für die Institution Kirche finden wir es unumgänglich, Haltung zu zeigen und jetzt aktiv einzugreifen. Es braucht eine klare Distanzierung gegenüber diesen Personen. Es ist erschreckend, dass solche Ansichten, im Falle der effektiven Durchführung, so präsent toleriert werden sollen. Gegenüber jeglicher Form von extremistischen Ideologien müssen wir geschlossen dagegenhalten und keine Toleranz wachsen lassen.
Wir tolerieren nicht, dass in mit Kirchensteuern finanzierten Räumen Neonazis nach Lust und Laune prügeln. Wir fordern die Kirchengemeinde dazu auf, den geplanten Auftritt von Neonazis zu unterbinden und diesen keinen Raum zu bieten. Jetzt braucht es eine Absage der Prügelnacht. Ein solches Zeichen ist aktuell wichtiger denn je. Wir hoffen, dass unsere Sorge gehört wird.
Den offenen Brief unterzeichnet haben: Valentin Humbel, Präsident JUSO Luzern / Finn Krummenacher, Präsident Junge Grüne Luzern / Jason Elsener, Präsident Junge GLP Luzern / Benedikt Aregger, Präsident Junge Mitte Stadt Luzern / Lukas Blaser, Präsident Jungfreisinnige Stadt Luzern.