Im Jahr 2017 gelang dem jungen, progressiven Luzern ein wertvoller Sieg zugunsten von grünen Freiräumen für alle. Es konnte die Luzerner Stimmbevölkerung von der JUSO-Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» überzeugen. Die Verantwortung für die konkrete Umsetzung obliegt nun dem dem Stadtrat und der Baudirektion. Leider weigert sich der Stadtrat bis auf weiteres das Initiativbegehren zeitnah umzusetzen.
Mit dem heute veröffentlichten B+A hat der Stadtrat den Projektwettbewerb sistiert, was die Umsetzung weiter lahmt und von uns sehr bedauert wird. Der JUSO Luzern erscheint es als einen Affront an die jungen Menschen, die engagiert für mehr Freiräume gekämpft haben und eine Missachtung der von der Bevölkerung ausgesprochenen Unterstützung dieses Begehrens von mehr Grünräumen.
"Studien zur zeitnahen Realisierung des Begehrens unterstützen wir natürlich. Doch diese genannte Machbarkeitsstudie erscheint nach all der bisherigen Verzögerung auch als eine weitere Ausrede, um der Passivität des Stadtrates mehr Zeit und Raum einzulenken", so Léon Schulthess, Co-Präsident der JUSO Luzern. Die JUSO Luzern anerkennt, dass zugunsten der Bauarbeiten für den Durchgangsbahnhof der Raum um den Bahnhof allenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird. Allerdings soll wenn immer möglich das Inseli als Grünfläche erhalten bleiben. Ebenso kritisiert die JUSO Luzern die baudirektorische Argumentation, das Begehren stünde der Lozärner Määs in der Quere, obzwar der Initiativtext eine Kompromisslösung dargeboten hatte, damit die Määs weiterhin auf dem Inseli stattfinden kann (bspw. durch eine Schotterwiese). Es erscheint als unverhältnismässig, die Määs als jährlich einmaligen Anlass zur Rechtfertigung für die Passivität bei der Umsetzung heranzuziehen.
Fakt ist, dass der Stadtrat und die Baudirektion nach gut vier Jahren noch keine konkreten Pläne zur Realisierung hervorbringen konnte und nicht proaktiv für eine Zwischennutzung sorgen will. Der Bevölkerung die Verantwortung für Zwischennutzungen zu übergeben, steht nicht im Sinn eines Bevölkerungsauftrages.
Die JUSO Luzern fordert den Stadtrat auf, noch diesen Sommer eine Zwischennutzung auf den Carparkplätzen zu ermöglichen. Somit kann dem Willen der Stadtbevölkerung Rechnung getragen werden und die Lebensqualität in der Innenstadt zugunsten aller gesteigert werden. Denkbar ist eine Begrünung mittels Paloxen und Rabatten, Sitzgelegenheiten mit frei beweglichen Stühlen, Schattenspender, sowie einer optischen und grünen Abgrenzung zum Inseliquai, sowie Raum für Kulturveranstaltungen. Ganz offensichtlich liesse sich mit wenigen (finanziellen) Mitteln eine nicht-kommerzielle Zwischennutzung ermöglichen. Auch wäre es ein respektvolles Zeichen den Willen der Initiant:innen ernst zu nehmen und einen ersten Tatbeweis zu liefern. Es bleibt in den nächster Zeit, Pläne zur dauerhaften Umgestaltung mittels des Projektwettbewerbs zu konkretisieren und umzusetzen. Der Stadtrat muss ihre Mandate wahrnehmen und proaktiv vorwärts machen.