Keine Impfprivilegien zum Nachteil der Jungen

28.04.2021

Durch das begrenzte Angebot an Impfstoffen entstand einer Priorisierung in der Impfstrategie des Bundes und der Kantone. Die JUSO Luzern fordert die Enthierarchisierung der Impfung und lehnt Impfprivilegien ab, sobald die Risikopatient:innen geschützt sind und solange nicht alle Menschen freien Zugang zur Impfung bekommen. Die impfwilligen Personen zwischen 14 und 25 Jahre bedürfen einer rascheren Impfung!
Die begrenzte Verfügung von Impfstoffen führt zwangsläufig zu einer Priorisierung und Hierarchisierung innerhalb der Bevölkerung. Die Impfstrategie des Bundes war von Anfang an darauf ausgerichtet, zuerst Risikopatient:innen sowie das Gesundheitspersonal zu impfen. Wer danach den Schutz erhält, blieb lange offen. Dass man den jungen Menschen eine Priorisierung oder eine Gleichstellung mit der älteren Bevölkerung zuspricht, schien jedoch von Anfang an ausgeschlossen.

"Wieder einmal sind es die jungen Menschen, welche sich gegenüber der älteren Bevölkerungsschichten solidarisch zeigen müssen, wobei es genau für diese Menschen extrem wichtig ist, sich wieder in Gruppen zu treffen und reisen zu können, anstatt zuhause ihre stille Solidarität zu verkünden", so Vorstandsmitglied Elias Balmer. Solche Freiheiten sind zurzeit ohne Impfung unvorstellbar.

Immer öfters zeigen sich auch schwere Verläufe oder Anzeichen von Long-Covid bei jungen Menschen. Man sieht vor, die Massnahmen bei einem Impfschutz der älteren Bevölkerung zu lockern, jedoch nimmt man dabei in Kauf, dass die Jungen höheren Fallzahlen ausgeliefert werden und sich an Corona infizieren. Die jungen Menschen, welche sich nun mehr als ein Jahr solidarisch mit der restlichen Bevölkerung gezeigt haben, sollen nun, da die besonders gefährdeten Personen geschützt sind, an letzter Stelle der Warteliste kommen. Es ist Zeit, dass die stark eingeschränkten Jugendlichen Solidarität erhalten.

Bei vielen jungen Menschen löst dies ein weiteres Mal grosse Frustration aus. Gerade für sie waren die letzten Monate und das letzte Jahr hart. Die Jungen und Berufstätigen mussten Lasten tragen, von welchen die Pensionierten weit entfernt waren. Homeoffice, soziale Isolation, fehlende Perspektiven und Fernunterricht belasten die jungen Erwachsenen besonders hart. "Deswegen ist es nur schwer nachvollziehbar, dass diese Menschen sich jetzt an hinterster Stelle bei der Impfung anstellen müssen", meint Co-Präsident Léon Schulthess.

Auch der Aspekt, dass sich Jugendliche eher in grösseren Gruppen und mit mehr unterschiedlichen Menschen treffen – ungeimpft somit ein Superspreader-Risiko wären – unterstützt das Bestreben der JUSO Luzern, den 14 bis 25-Jährigen eine raschere Impfung zu ermöglichen.

Die JUSO Luzern fordert deshalb eine Enthierarchisierung bei der Impfung und lehnt Impfprivilegien ab, sobald die Risikopatient:innen geschützt sind und solange nicht alle Menschen freien Zugang zur Impfung bekommen. Die impfwilligen Personen zwischen 14 und 25 Jahre bedürfen einer rascheren Impfung!