Aufsehenerregende «22»-er Plakate, solidarisch fordernde JUSO-Luzern Stimmen und ein meterlanges Transparent zieren den Torbogen vis-a-vis vom Bahnhof Luzern. Mit der Lancierungsaktion an diesem Samstagmorgen, 4. Februar 2023, verlangen die politisch engagierten Jungsozialist*innen Luzern die Einführung eines Mindestlohnes von 22 Franken pro Stunde auf dem Gemeindegebiet der Stadt Luzern. Die kommunal lancierte Initiative «Existenzsichernde Löhne jetzt!» steht dafür ein, dass mit einem Mindestlohn die grundlegenden Bedürfnisse des alltäglichen Lebens gedeckt werden können und gleichzeitig die eigene Existenz sichergestellt wird. «Das Mindeste für unsere Arbeit» - so lautet das Motto der lancierten Initiative, welches darauf hinweist, dass jeder Mensch von seiner geleisteten Lohnarbeit leben können soll.
Mehr als 2'700 Personen arbeiten momentan unter einem Stundenlohn von 22 Franken in der Stadt Luzern. Wird dieser Lohnansatz bei einer Vollzeitbeschäftigung auf einen Monat hochgerechnet, beläuft sich der monatliche Endbetrag auf weniger als 4'000 Franken brutto. Gerade im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise, und der damit verbundenen Preiserhöhung sowie allgemeinen Teuerung, wirkt sich dieser unter 22 Franken angesetzte Stundenlohn nicht nur negativ auf die bis anhin gewohnte Lebensqualität aus, sondern kann darüber hinaus zu einer Gefährdung der eigenen Existenz führen. Ausserdem zeigt sich, dass trotz dieser akuten Krisensituation bereits schon zuvor – sprich seit einigen Jahren – die Kosten für die Miete, Konsumgüter und Krankenkassenprämien zugenommen haben. Von diesem festgelegten Mindestlohn der Initiative «Existenzsichernde Löhne jetzt» würden folglich insbesondere Erwerbstätige im Detailhandel, Gastgewerbe, Gesundheitswesen und Garten- sowie Landschaftsbau profitieren, wobei vor allem auch weibliche Arbeitskräfte davon betroffen sind.
Um diese finanziell prekären Lebenslagen zu entschärfen, fordert die Jungpartei – JUSO Luzern – nun einen gesetzlich verankerten Mindestlohn, der laufend an die Teuerung angepasst werden soll. Valentin Humbel – Vorstandsmitglied der JUSO Luzern – stellt in diesem Zusammenhang deutlich: «Der vorgeschlagene Mindestlohn ist kein Luxus den wir uns leisten. Es ist eine Notwendigkeit, um ausbeuterische Löhne in ihren Extremen zu verhindern.» Lisa Kocher – auch Mitglied der JUSO Luzern – ergänzt dazu: «Der Mindestlohn stellt ein finanzielles Mindestmass dar, das in erster Linie Existenzen sichern soll und allen Arbeitnehmenden die Grundlage für ein würdevolles Leben schafft.» Zudem würde er auf direkte Art und Weise die Kaufkraft der Arbeitstätigen steigern, wovon wiederum die lokale Wirtschaft profitieren würde. Damit verknüpft fördert eine gesteigerte Kaufkraft ausserdem die finanziellen Möglichkeiten und Anreize für einen nachhaltigeren und bewussteren Konsum. Zuletzt verweist Andri Hummel – ehem. JUSO-Vorstand – auf die gesellschaftsmoralische Verantwortung: «Der Respekt gebietet, dass alle Arbeitnehmenden von ihrem Lohn leben können müssen. Der Umstand, dass es in einem so reichen Land wie der Schweiz überhaupt sogenannte ‘Working Poors’ gibt ist stossend und muss bekämpft werden. Nicht zuletzt dem sozialen Frieden zuliebe.»
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04.02.2023