Heute haben wir unsere Petition “Sex Education für Luzern” lanciert! Darin fordern wir den Regierungsrat des Kanton Luzerns und insbesondere den Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann auf, für alle Schüler*innen der Oberstufe des Kanton Luzerns einen einheitlichen und zeitgemässen Sexualkundeunterricht sicherzustellen.
Das kann beispielsweise erreicht werden, indem Lehrpersonen empfohlene Lehrmittel gratis zur Verfügung gestellt werden und die Finanzierung von qualifizierten, externen Fachstellen wie S&X flächendeckend für den ganzen Kanton ausgebaut werden. Die bereits geplante Aufstockung 2023 von 215’000.- auf 225’000.- CHF erachten wir als nicht ausreichend, da die Nachfrage stetig steigt und Lehrpersonen bereits jetzt teilweise lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um das Angebot nutzen zu können.
Themen wie der Umgang mit Pornografie und der Einfluss von Social Media auf unser Körperbild, Zugang zu Beratungsstellen für psychologische Unterstützung, Konsens und Grenzen setzen im Bereich der Beziehungsgestaltung sowie Abtreibungsrechte gehören für uns zu einem zeitgemässen Sexualkundeunterricht dazu.
Sensibilisierung im Rahmen des Sexualkundeunterrichts zu Geschlechtsidentitäten und Sexualitäten kann Homo- und Transphobie, Diskriminierung und Suizid vorbeugen. Auch gesundheitliche Themen wie die weit verbreiteten, aber immer noch für viele Menschen unbekannten Erkrankungen wie Endometriose, PMS und PCOS sollen thematisiert werden. Es sollen nicht nur Kondome als Schwangerschaftsverhütung erklärt werden, sondern auch Kondome und Lecktücher als Schutz vor STD’s sowie eine Aufklärung über hormonelle Verhütungsmittel stattfinden. “Immer noch wissen viele Menschen nicht Bescheid über Krankheiten wie Endometriose oder PCOS, das wollen wir ändern!” sagt Mario Huber, Vorstandsmitglied der JUSO Luzern.
Uns ist bewusst, dass es für einige Lehrpersonen eine Herausforderung darstellen kann, diese Themen ihren Schüler*innen zu vermitteln. Gerade deshalb sind externe und qualifizierte Fachstellen, welche die Lehrpersonen unterstützen, umso wichtiger und benötigen mehr Ressourcen. “Sexualkundeunterricht, bei dem es nur um die Verhinderung von Teenager-Schwangerschaft geht, ist nicht mehr zeitgemäss. Die Schüler*innen sollen einen positiven Umgang mit dem Thema Sex lernen und wie sie sich dabei selbst und andere schützen können, egal welches Geschlecht und welche Sexualität sie haben.” meint Zoé Stehlin, Co-Präsidentin der JUSO Luzern.
Die JUSO Luzern fordern vom Regierungsrat des Kanton Luzerns:
- Konkrete Massnahmen und die entsprechenden finanziellen Mittel, um sicherstellen, dass alle Schüler*innen der Oberstufe im Kanton Luzern einen einheitlichen und zeitgemässen Sexualkundeunterricht erhalten
- Unterstützung für Lehrpersonen, um dies im schulischen Alltag umzusetzen
- Enttabuisierung von Sexualität im Sinne von sexpositivem Unterricht
Hier der Link zu unserer Petition: https://chng.it/qJMtQs4PR7