Vor der heutigen Sitzung des Grossstadtrates Luzern hielten die JUSO Luzern zusammen mit den Jungen Grünen Luzern eine stille Mahnwache vor dem Eingang des Regierungsgebäudes ab. Diese sollte die Parlamentarier*innen empfangen und ihnen nochmals das dringliche Anliegen nach Freiräumen in Luzern darlegen, welches mit dem momentanen Diskurs um das Eichwäldli wieder brandaktuell wurde. Ebenso wird erhofft, dass der damit verbundene Vorstoss von Jona Studhalter (Junge Grüne) angenommen wird und die Familie Eichwäldli an ihrem Standort verbleiben kann.
Die offenen Briefe, die Demonstration vom letzten Samstag, solidarisierende Aktionen und Aufrufe aus der Bevölkerung der letzten Wochen haben deutlich gezeigt, dass alternative Wohn- und Freiräume in Luzern gefordert und unterstützt werden. Dabei geht es nicht nur um das Eichwäldli, sondern um den gesamten Aspekt des interaktiven und kooperativen Quartierlebens.
"Die Menschen sollen die Quartiere Luzerns gestalten, nicht umgekehrt. Der Stadtrat muss viel mehr Mut für andere Visionen des Stadtlebens haben und den Luzerner*innen mehr anvertrauen", so Léon Schulthess, Co-Präsident JUSO Luzern. Dabei lobt er als Beispiel die positive Handhabung des Projekts Geissmattpärkli, dessen Anliegen direkt der Bevölkerung entstammt.
In der Vergangenheit wurden schon zu viele solcher Treffpunkte und experimentellen Räume verdrängt, ohne dass für einen Ersatz gesorgt wurde. Einzigartige Subkulturen, Ideenpools aus der Bevölkerung und Potenzial für ein farbenreiches Luzern gehen immer mehr verloren. "Das urbane Leben spielt sich genauso an solchen Orten ab, an welchen auch Fehler zugelassen werden und der bürokratische Kommerz nicht die Entfaltung der Bevölkerung hemmt", ergänzt Michelle Meyer, Co-Präsidentin Junge Grüne Luzern.
Deswegen fordern Junge Grüne und Juso Luzern den Erhalt des Eichwäldli als ersten Schritt und eine offenere, mutigere Haltung des Stadtrates gegenüber der Ideen und Visionen aus der Bevölkerung als zweiten.