Raub von öffentlichem Raum beim Krämerstein

10.07.2022 - Valentin Humbel

Der Badeplatz Krämerstein in Horw als öffentlicher Park ist ein beliebter Ausflugs- und Badeort für die Bevölkerung. Der wichtige Treffpunkt für Jung und Alt ist etabliert und wird enorm geschätzt. Die Parkanlage lebt von Ihren Besucher*innen. Ob beim Schwimmen oder beim Sonnen: So sieht Lebensqualität aus.

Nun wurden Bereiche der Grünfläche für die Öffentlichkeit ausgenommen. Die Terrasse der Villa und das Bootshaus mit Steg sind abgesperrt und mit “Privat” Schildern, Zäunen und Schlössern verriegelt.
Die Qualität des Badeplatzes nimmt definitiv ab. Diese Verschlechterung ist empörend. Öffentlicher Grund muss auch öffentlich sein! Alles andere ist eine Frechheit.

Der Bootssteg ist der ideale Ort für eine Abkühlung. Denn dieser einmalige Ort in Horw erlaubt, dank seichten Stellen, gemütliches Baden und Schwimmen. Das darf nicht verloren gehen! “Dass der Steg beim Bootshaus wegen Sicherheitsbedenken geschlossen wird, stösst bei uns jungen Menschen auf Unverständnis. Der Wasserzugang nutze auch ich im Sommer regelmässig.” sagt das JUSO Vorstandsmitglied Valentin Humbel. Der Steg soll gemeinsam mit allen Badenden genutzt werden.

Die JUSO Luzern bekämpft jegliche Privatisierung von öffentlichem Grund. Es kann nicht sein, dass die 99% zurückweichen müssen für Interessen eines Mieters. Wir verstehen, dass Pförtner-, Boots-, und Haupthaus vermietet werden, fordern jedoch, dass die Mieten für öffentlich nutzbare Räumlichkeiten möglichst tief sind, und so zugänglich für eine grosse Menge sind. Räumlichkeiten können so sinnvoll genutzt werden und die Miete für die Bevölkerung reinvestiert werden. Nicht der Plan ist eine Beanspruchung der Gemeinde von Teilen des Parks zugunsten der Apeiron Holdings AG. Auch in Anbetracht der Mieteinnahmen ist das kein Gewinn für die Bevölkerung und steht im Widerspruch zu der Aussage der Gemeinde im März 2019, wo sie beteuert hat, dass die öffentliche Nutzung des Parks im bisherigen Rahmen weiterhin gesichert sei.
Die Gemeinde Horw hat die Gesamtsanierung der Anlage mit über CHF 6 Millionen berappt und finanziert den Unterhalt der Anlage. Und doch wird die Horwer Bevölkerung aussenvor gelassen und ausgesperrt. Das ist frech und nicht akzeptabel!

Dazu haben wir am Samstag, 09.07.22 eine Aktion durgeführt, die dem Gemeinderat aufzeigen soll, dass ein “Ausgesperrt sein” doch sehr unschön ist. Mit Absperrband und Schildern haben wir kurzerhand den Zugang zum gesamten Areal versperrt, im Geiste der Aussage welche all unsere Eltern uns wohl schonmal gesagt haben: «Alle oder Niemand!». Und das Erbe machte damals klar: ALLES sollte an die Öffentlichkeit, so soll es auch bleiben.

Aus diesem Grund fordert die JUSO Luzern:

  • eine sofortige Auflösung der privatisierten Flächen beim Krämerstein
  • kein Rückbau von öffentlichem Grund, sondern eine Politik zugunsten der Bevölkerung