Bildungspolitik

Bildungspolitik

In den letzten Jahren ist die kantonale Bildungspolitik immer mehr eine zu einer Frage des Budgets, denn zu einer Frage der Qualität geraten. Durch eine völlig verfehlte Tiefsteuerpolitik mussten Fächer gestrichen, Klassen vergrössert, Bibliotheken geschlossen und weitere, empfindliche Einschnitte vorgenommen werden. Diese Entwicklung führt den Kanton Luzern auf kurz oder lang aufs bildungspolitische Abstellgleis.

Wir sind der festen Überzeugung, dass nur ein ausgebautes Bildungssystem zu Chancengleichheit und damit zu mehr Wohlstand für alle führt. Es ist die Pflicht des Kantons, allen ansässigen Menschen die Bildung zu ermöglichen, welche sie sich aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten aneignen können. Kosten für Schulmaterial oder freie Unterrichtsangebote aus Spargründen auf die Eltern von Schülerinnen und Schülern abzuwälzen lehnen wir deshalb entschieden ab. Wir setzen uns ein für eine gebührenfreie Volksschule, in der Kinder und Jugendliche Bildungsangebote unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern wahrnehmen können.

Wir fordern einen Schlussstrich unter sämtliche Sparmassnahmen im Bildungswesen, die auf eine Minderung der Qualität hinauslaufen. Konkret bei der Erhöhung der Klassengrössen ist eine ungehemmte Tendenz festzustellen, Sparmassnahmen zulasten der Betreuung einzelner, gerade schwächerer Schülerinnen und Schüler durchzusetzen. Eine solche Praxis ist unfair, sie mindert die Chance vieler Schülerinnen und Schüler auf Bildungserfolg und eine ihren eigentlichen Fähigkeiten angemessene weitere Bildung in Lehre oder Studium. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, darf der Kanton Luzern nicht an dem Ast sägen, auf dem er sitzt.

Bildungspolitik ist nicht entlang einer Prämisse der „Bildungseffizienz“ zu betreiben. Es kann nicht das Ziel sein, Schülerinnen und Schüler durch die Volksschule zu schleusen, sondern sie zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern in einer demokratischen Gesellschaft zu erziehen, an der sie sich aktiv beteiligen können. Dazu gehört auch die Bildung in musischen und geisteswissenschaftlichen Fächern wie Ethik und Religion oder Musikunterricht.

Das Luzerner Stipendiengesetz stellt ein Armutszeugnis bei der Förderung junger Talente in unserem Kanton dar. Der Kanton Luzern rangiert schweizweit auf den hintersten Rängen und vergibt Stipendien nicht gemäss dem tatsächlichen Bedarf von Bürgerinnen und Bürgern, sondern nur in einem Rahmen, welcher durch das Budget vorgegeben wird. Diese Praxis schadet wiederum den Personen, welche sich eine Aus- oder Weiterbildung ohne staatliche Unterstützung nicht leisten können. Diese Verschwendung von Talenten können und wollen wir uns nicht leisten. Wir kämpfen deshalb für eine Aufstockung des Betrags für Stipendien und eine schweizweite Harmonisierung des Stipendienwesens.

Zur aktuellen Zeit der COVID-19 Pandemie, zur dessen Bekämpfung die Maskenpflicht an allen Schulen und Bildungsinstitutionen eingeführt wurde, ist es für die JUSO Luzern ein dringendes Anliegen, dass die Hygieneartikel und Masken kostenlos für den Unterricht bereitgestellt werden. Noch mehr obligatorische Kosten den Schüler*innen, Studierenden und deren Familien aufzubürden, aufgrund einer übergeordneten Situation, ist nicht vertretbar!