Kulturpolitik

Kulturpolitik

Der neoliberale Standortwettbewerb, dem sich die bürgerlichen Politikerinnen und Politiker verschrieben haben, verschärft nicht nur die Wohnraumproblematik und schädigt das Bildungswesen sowie alle sozialen Institutionen, seit Jahren gerät auch die Kultur unter den Spardruck dieser verfehlten Politik. Erst 2017 wurden Zahlungen zur Unterstützung und Förderung verschiedenster Programme und Kulturstätten durch den Kanton drastisch gekürzt – ein Einsparnis bei einer bisher bereits finanzschwachen Branche. Auch der Austritt einiger Parteien aus der RKK (Regionalkonferenz Kultur) zeigt, dass die Subventionierung lokaler Kultur immer mehr als nichtig betrachtet wird und die Unterstützung der Kunst- und Kulturschaffenden oftmals mit einem Belächeln vorgespielt wird.

Lokale Beispiele vergangener Zeiten (Uferlos, BOA, Frigorex, Gewerbegebäude, Gundula, usw.) stellen dar, wie Freiräume und Kulturstätten es stets sehr schwierig hatten, sich gegen die stetige Gentrifizierung und renditenorientierte Politik zu behaupten. Zentrale Treffpunkte wurden Opfer von Überbauungssiedlungen, ohne Aussicht eines möglichen Ersatzes. Zwischennutzungen, dessen Notwendigkeit aufgrund der Leerstandsituation in Luzern besonders gross ist, haben es stets schwer und die Macht des Geldes verblendet die Regierung, die nicht anerkennen will, dass die Belebung von Raum ein unglaubliches, aufwertendes Potenzial hat.

Wir verstehen Kultur als Innovation für die Gesellschaft, die Identität schafft, eigene und fremde Werte vermittelt, Austausch und Auseinandersetzungen ermöglicht. Deshalb setzt sich die JUSO für gute Rahmenbedingungen und sichere Subventionen für alle Kulturschaffenden in Stadt und Landschaft ein.

Weil Kultur aber nicht nur in den Tempeln der etablierten Kultur stattfindet, stehen wir für die Förderung der Alternativkultur in unserem Kanton ein. Wir kämpfen für kulturellen Freiraum, einen erleichterten Zugang zu Produktionsgeldern, sowie die Schaffung günstiger Ateliers und niederschwelliger Veranstaltungsräume mitunter durch die Zwischennutzung brachliegender Immobilien. Ebenso kämpfen wir für eine harmonische Symbiose von Wohnen, Gesellschaft und Kultur, die auch an zentraler Lage möglich sein muss.